Turm mit Taille

Der neue Turm, der von dem niederländischen Architektenbüro MVRDV in Zusammenarbeit mit B+G entworfen wurde, soll in der Nähe der Gasometer-Türme, bzw. der U-Bahn-Station Erdberg gebaut werden. Damit die bereits bestehenden Gebäude rundherum nicht durch den Schatten des Turms unter Lichtmangel leiden, entwarfen die Architekten den Turm in der Form einer "Sanduhr": Die obersten 20 Stockwerke sind leicht gedreht, der Turm bekommt tatsächlich eine "Taille".

Der Entwurf des Hochhauses sieht eine Verschmälerung des Turmes im unteren Drittel vor: In den eingeschnürten Geschossen werden die Lasten der Außenstützen über schräg gestellte Transferstützen in den Kern übertragen. Diese Transferstützen folgen dem Verlauf der „Taille“ und sind als Verbundquerschnitt ausgeführt. Die resultierenden Horizontalkräfte werden über die Decken in den Gebäudekern übertragen.

In den Geschossen über und unter der Taillierung sind die Stützen in einem rechteckigen Raster an den Außenwänden angeordnet. So ist eine flexiblere Gestaltung der Nutzung als Büro- oder Wohnflächen und eine effektive Bauweise möglich. Vertikale Lasten werden über den Gebäudekern und die Stützenreihen in die Fundamentplatte weiter geleitet, welche im Bereich des Kerns mit Bohrpfählen verstärkt ist. Eine Aussteifung des Turmes bei horizontaler Beanspruchung durch Wind oder Erdbeben wird über den Kern erreicht, die Taille hat keinen maßgebenden Einfluss auf die Steifigkeit der Struktur.