Hessisches Ministerium der Finanzen

Mit dem Erweiterungsbau erhält das Hessische Ministerium für Finanzen Raum für eine größere Bibliothek sowie für einen zentralen viergeschossigen Veranstaltungssaal. In den Obergeschossen gliedern sich Büroräume um den Veranstaltungssaal. Ein eingeschossiger verglaster Steg verbindet den Neubau mit dem Altbau. Der zentrale Einschnitt in der Natursteinfassade des Kubus, das sogenannte „Fenster zur Stadt“, öffnet den Bau zu seiner Umgebung hin.

Die anfallenden Lasten werden von schlaff bewehrten Stahlbetonflachdecken über Plattenwirkung aufgenommen und zu den Fassadenstützen, den Innenstützen sowie zu den tragenden Stahlbetonwänden abgetragen. Die Raumtrennwände und Flurwände können so weitestgehend in Leichtbauweise erstellt werden. Mit diesem Tragwerkskonzept ist eine flexible Nutzung des Gebäudes gewährleistet. Die primäre Konstruktion des über der Halle liegenden Glasdachs bilden Stahlbetonfertigteilbinder, die im Achsraster von 3,5 Metern auf der umlaufenden Attika aufliegen.

Der Bau wurde in Passivhausbauweise erstellt. Er erfüllt die Voraussetzungen des für Bundesbauten gültigen Bewertungssystems für nachhaltiges Bauen (BNB) und ist damit das erste Landesgebäude in Hessen, das diese Standards erreicht. Bollinger+Grohmann haben den Bauherrn, der dieses Projekt in Eigenregie realisiert hat, als zertifizierte Auditoren und Berater von der Potential-Analyse über den Planungsprozess bis hin zur abschließenden Zertifizierung begleitet.